Restauration von MB-Trac Schleppern im Kundenauftrag


Auf geht's in die Reisernte


Schneewittchen ist fertig


Restauration MB-Trac 1600, Baujahr 1991

Als bisher grösste Aufgabe in Sachen Restauration von MB-Tracs haben wir im Zeitraum Dezember 2014 bis Juli 2015 einen 1600er restauriert, dessen bisheriges Leben hauptsächlich als Trägerfahrzeug mit einer 3000l-Dammann-Aufbauspritze mit 28 m Gestänge stattfand! Lt. Besitzer, für den ich den Trac nach „eigentlich erfüllter Aufgabe“ auf dessen Betrieb wieder einsatzbereit für die nächsten 20 Jahre machen sollte, hat der Trac von den 18800 Gesamtbetriebsstunden wohl ca. 15000 Stunden nur unter der Spritze gelaufen!

 

Das konnte man dem Trac ansehen:Der Einsatz mit der Pflanzenschutzspritze, verbunden mit ständig hohen Gewichten und täglicher „AHL-Dusche“ hatte deutliche Spuren hinterlassen. Korrosionsschäden rundherum, alle Blechteile waren stark verrostet, am schlimmsten war das Kabinendach betroffen, dieses war teilweise so verrottet, das man es werkzeuglos demontieren konnte…

 

Die Felgen waren durch die ständig hohe Last von den Decken teilweise so scharf geschliffen, dass man diese am Felgenhorn kaum anfassen konnte, ohne sich Schnittwunden an den Fingern zuzuziehen!

 

Blechmässig war also schnell klar:

 - Alle Kotflügel und Aufstiege mussten erneuert werden,

 - Das Kabinendach musste neu angefertigt und aufgeschweisst werden

 - Die Türen und alle Fensteröffnungen der Kabine mussten in tagelanger Schweissarbeit repariert , bzw. Originalmaaße wiederhergestellt werden, damit Türen und Scheiben auch wieder passen, bzw. halten!

 -einige, wohl durch eine vor Jahren „unglücklich verlaufene Aktion“ verlorengegangene Trittstufen wurde durch neue ersetzt, die übrigen wurden neu feuerverzinkt!

 

Eine weitere grosse Aufgabe erwartete uns hinter der Kabine: Der Aufbaurahmen für die Spritze, der natürlich im Laufe der Jahre auch stark beansprucht worden war, war nicht nur insich überall verschweisst, sondern törichterweise auch mit dem Fahrzeugrahmen!!!

 

Folglich war bei der Demontage dieses Aufbaurahmens der sogenannte „Messer-Griesheim-Schlüssel“ das favorisierte Werkzeug, um nicht zu sagen: das letzte Mittel!


Da das Kabinendach mehrere schon 2-€ grosse Löcher aufgrund der Durchrostungen hatte, waren durch eindringendes Wasser die Deckenverkleidungen schon aufgequollen und unansehlich , genauso wie die Fussmatten, aber diese Verkleidungen werden ja bei der Restauration grundsätzlich erneuert!

 

Der Trac hatte eine vom Werk verbaute, originale Klimaanlage verbaut. Lt. Besitzer hat diese aber wohl noch nie ( …vielleicht bei Auslieferung schon! ) wirklich funktioniert! Auf jeden Fall haben wir uns vorgenommen, diese Klimaanlage funktionstüchtig instandzusetzen!

 

Es wurden dann also 4 neue Felgen in der bisher montierten Größe bestellt, da die Decken noch weiterverwendet werden sollten. Beim Reifendienst zeigte sich dann, das das auch zwingend nötig war, denn alle Felgen hatten Risse!

Erfahrungsgemäss wurden alle Aufstiege und Kotflügel am Fahrzeug angepasst, bevor diese zum Lackierer gehen!

Das Kabinendach hat dann eine Metallbaufirma/Schweissfachbetrieb angefertigt und aufgeschweisst! Problem hierbei war noch , ein Blech in 2 mm Stärke zu finden, das 1,70 m breit ist! Denn die Standardbleche gehen bis 1,50 m Breite, was aber für das Kabinendach nicht ausreicht! Ich wollte aber keinesfalls stückeln, das Dach sollte aus 1 Stück werden! Nach längerer, intensiver Suche fand sich dann aber doch das passende Teil! Die Metallbaufirma verfügt über eine entsprechende Kantbank, um so ein Blech in der Grösse überhaupt biegen zu können!

 

Ungewöhnlich für einen MB-Trac 443 war auch, das die Bremse hinten links fesgefressen war, auch dieses Phänomen hängt sehr wahrscheinlich mit dem übermässig starken Pflanzenschutzeinsatz mit der täglichen AHL-Dusche zusammen! Beide Seiten der Bremsen hinten waren „halbfest“, bzw. links eben ganz fest! Wahrscheinlich kam uns der Trac deshalb bei der Probefahrt auch recht träge vor…

Die Bremstrommeln wurden ausgedreht, die Beläge gereinigt!

Bei der Reparatur der Bremsen stellten wir auch fest, das etliche Radbolzen ( bedingt durch Gewicht und vielleicht nicht ganz festgezogene Radmuttern ) stark angefressen waren! Diese wurden natürlich ersetzt!

Nachdem dann die Kabine und alle anderen Karosserieteile vom Lackierer zurück waren, begann der Wiederaufbau!

Alle Fensterdichtungen, Türgummis, Seiten – und Türverkleidungen, die beiden Fussmatten, sowie die Deckenverkleidung, wurden erneuert, so das sich jetzt wieder ein angenehmer Arbeitsplatz für den Fahrer bietet! Unterstützt wurde das auch noch durch den Einbau eines neuen, original zum Trac gehörenden Isri-Fahrersitzes! Der zwischenzeitlich mal eingebaute Fahrersitz aus dem Zubehör konnte dem qualititativ um Klassen besseren Isri-Sitz nicht das Wasser reichen…

Der Beifahrersitz bekam nicht nur neue Kissen, sondern auch eine Federung nachgerüstet, die ein pfiffiger Tüftler inzwischen entwickelt hat! (das gab es damals von Mercedes selbst als SA nicht zu bestellen! )

 

Bei der Überprüfung der Klimaanlage stellten wir fest, das die „undichte“ Stelle nicht die Leitungen zum Verdampfer waren, obwohl diese „vorsorglich“ und sehr unschön schonmal offen durch den Kabineninnenraum neu verlegt wurden, sondern, das das sogenannte Expansionsventil , direkt am Verdampfer, einen Haarriss hatte! Nach 2 Fehlversuchen, ein richtiges Ersatzteil zu beschaffen, konnten wir dann den damaligen Hersteller, der immer noch produziert, ausfindig machen, und das passende Originalventil besorgen! Die Klimaanlage wurde dann von einem Monteur mit entsprechendem Equipment evakuiert, auf Druck geprüft, und anschliessend neu mit Kältemittel befüllt! Und das Beste: Die Klimaanlage funktioniert!

 

Beim ersten Motorstart nach einem halben Jahr stellten wir fest, das der serienmässig sowieso etwas schwache , nockenwellengetriebene Kompressor dahingeschieden war – aus den Druckluftkesseln kam beim Entwässern eine braune Pampe aus Wasser und Öl ( das der Kompressor mit in die Leitung entlässt, wenn dieser verschlissen ist )

Aus diesem Grund tauschten wir den motoreigenen Kompressor aus!

Geplant, bzw. vom Besitzer gewünscht war auch der Einbau eines Zusatzluftpressers, um das nervige Luftpumpen vor dem Losfahren abzukürzen!

Hier rüsteten wir einen Wabco-Kompressor mit 162 ccm nach, der „richtig Leistung“ hat! Beim Neustart nach der Montage dieses Zusatzkompressors ( und leerer Druckluftanlage!) war der Trac nach einer halben Minute „abmarschbereit“ Die Leistung dieses Zusatzkompressors hat mich so überzeugt, das ich diesen als Nachrüstsatz für die 443er Tracs 1300 – 1800 demnächst im Onlineshop anbieten werde!

Nachgerüstet wurde dann noch ein Pedaldruckverstärker, damit das Fahren in Zukunft auch wirklich zum Genuss wird!


Restauration MB-Trac 1000

Technische und optische Überholung eines MB-Trac 1000! Bei diesem eigentlich noch sehr gut erhaltenem MB-Trac wurden folgende Arbeiten durchgeführt:

- Demontage der Kabine und Beseitigung der Rostschäden, anschliessend Neulackierung.
- Austausch von div. porösen Schläuchen und Leitungen
- Einbau eines Pedaldruckverstärkers, sowie eines Lufttrockners
- Lackierung von Motor, Getriebe und Rahmen
- Erneuerung des Borgmannrings
- Erneuerung aller Bremsklötze
- Erneuerung aller Keilriemen
- Zusammenbau und Montage der Kabine
- Wechsel aller Öle
- Austausch des motorseitigen Kompressors
- Neuverzinkung der Trittstufen
- Erneuerung der Kabinenlager


Restauration MB-Trac 1600 Turbo

Dieser MB-Trac 1600 wurde von mir für einen Kunden restauriert.Der Motor wurde vom Instandsetzer komplett überholt, das Getriebe wurde teilweise repariert, der Trac wurde komplett neu lackiert. Als besondere Merkmale sind an diesem Trac die kippbare Pritsche, sowie die Bereifung 620/75 R30 zu erwähnen

 


Restauration MB-Trac 1800 n Intercooler

Dieser MB-Trac 1800 Intercooler ist einer von nur 190 gebauten originalen Exemplaren! Ich kaufte ihn 2009 im total runtergekommenen Zustand und lies ihn in einer Fachwerkstatt komplett neu aufbauen! Die komplette Restaurationsgeschichte können Sie im "mb-trac-Forum" von Hartmut Dieckmann nachlesen!